Vom Wochenende

Weil es mir dort so gut gefallen hat, habe ich den großen Mann am Samstag direkt hin geschleppt.

Man hat in dem Reitclub von Santo Amaro (südliches Viertel von Sao Paulo) immer freien Zutritt wenn öffentliche Veranstaltungen wie Turniere oder Rassenausstellungen stattfinden. Also hatte ich gleich mal im Internet nachgesehen und siehe da, es gab ein Kinderturnier und eine Ausstellung über Lusitanos.

Bei diesem Besuch haben wir dann entdeckt, dass die Mitglieder des Reitclubs nicht nur dort reiten können, denn es gibt auf dem Gelände auch Tennisplätze (und die Brasilianer spielen gerne Tennis), eine Academia (also eine Muckibude) und zwei Pools zum Schwimmen.

Außerdem gibt es einen schönen großen Spielplatz für Kinder.




Mit thematischen Spielgeräten. *g*

Außerdem einem riesigen Holzhaus mit Hängebrücke und großer Rutsche, etwas ähnliches in Plastik für die ganz Kleinen und Schaukeln sowie ein riesiges Trampolin, auf dem der kleine Mann einen super Spaß gehabt hat! Er war das erste Mal auf einem Trampolin, noch kann er selber auch nicht hüpfen, aber drüber laufen war schon lustig genug und am Allerbesten war es, wenn größere Kinder hüpften und er irgendwann umkippte und dann noch auf und abfederte. Ich meine lange unseren Sohn schon nicht mehr so ausgiebig mit einer Sache beschäftigt gesehen zu haben und dabei dann auch noch so unglaublich von Herzen und ebenfalls ausdauernd lachend.

Zum krönenden Abschluss haben wir dort im Restaurant auch noch zu Mittag gegessen.

Reis mit Bohnen und Farofa, Couve (Grünkohl, ist aber knackigfrisch und mit unserem nicht vergleichbar), Schweinewurst, Trockenfleisch, Wurst von der Ente und eine Kochbanane (alles entgegen dem Uhrzeigersinn beschrieben).

Wie an Samstagen quasi in der gesamten Stadt bei Buffet-Restaurants gab es dort Feijoada (Link mit Rezept und noch von wikipedia ) zu essen.

Feijoada, dass ist das brasilianische Landesgericht. Sehr fleischlastig und für europäische Gaumen und Augen sowie die Vorstellungskraft vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, weil Teile von Schweinen, Rindern, Enten usw. verkocht werden, die wir eigentlich nicht verwerten, so im normalen Hausgebrauch (davon mal abgesehen, was in unseren Würstchen daheim so drin ist, die wir schon fertig kaufen).

Oder macht jemand von Euch und Ihnen ab und an mal krosse Schweine-Ohren?

Entweder man mag das Gericht, oder man mag es eben nicht. Aber zugegeben, ich esse auch nicht alles, was da angeboten wird und das Gute ist, dass die verschiedenen Fleischsorten in verschiedenen Tontöpfen angeboten werden und jeweils ein Schildchen danaben darüber informiert, was da köchelt. So knurspelte nur der große Mann die Schweineohren essend meine Ohren voll, fragend, was das eigentlich sei. *schauder*

Sonntag dann trafen wir uns mit Freunden und deren Tochter in der Nähe auf einem sehr schönen Spielplatz, dem ein kleiner Park angegliedert ist (oder umgekehrt). Dort angekommen dachten wir, es würde ein Parkfest stattfinden, so viele Menschen, tummelten sich dort. Aber es gab kein Fest. Lediglich die Temperaturen hatten nach ungefähr zwei Wochen mal wieder angezogen und stiegen auf angenehme 27 Grad,was scheinbar mehr aus ihren noch kalten Häusern gelockt hat außer uns. 😉

Im Anschluss gingen wir noch zusammen nett essen, in einem kleinen Geheimtipp, weil es ein süßes kleines einfaches Restaurant ist, das doch tatsächlich einen netten Gartenbereich mit schöner Holzbestuhlung hat. So etwas gibt es nicht allzu oft in Sao Paulo und es erinnert uns Deutsche ein wenig an die netten Biergärten zu Hause, bekommt man dort doch sogar ein anständig gekühltes Weizen (fragt nicht nach dem Preis dafür!).

Jetzt warte ich darauf, dass es abends wird, denn der kleine Mann und ich (eigentlich auch der große Mann, aber der ist mal zum Arbeiten in den Süden Brasiliens geflogen) sind zu einem Geburtstag eingeladen.

Das Geburtstagskind wird zwei Jahre und die Feier findet in diesem Buffet statt. Haltet Euch fest: Von 19-23 Uhr wird gefeiert!

Ich bin schon sehr gespannt, denn es ist mein erstes Mal feiern in einem dieser Buffets und außerdem kenne ich eigentlich auch nur das Geburtstagskind und dessen Kindermädchen aus der Malstunde.

Es ist nicht unüblich, dass brasilianische Kinder diese Kurse mit ihrem Kindermädchen machen und nicht mit ihren Eltern. Oder wenn doch mit ihrer Mutter (aller-, allermeistens) oder auch mal der Oma, dann kommt sehr oft trotzdem das Kindermädchen mit und nicht nur das, sondern geht auch noch zusätzlich mit in den Kurs und wartet nicht nur draußen.

Wir werden wohl schon mit gefüllten Abendbrot-Bäuchen hinfahren, denn den Kuchen gibt es ja erst ganz zum Schluss. Außerdem bin ich gespannt, wie lang wir wohl durch den Rush-Hour-Verkehr brauchen werden bis wir ankommen. An und für sich ist das auch wieder eine Entfernung, die man außergewöhnlicher Weise ohne Verkehr in zehn Minuten geschafft haben sollte…

Also ich bin gespannt und habe unseren Fotoapparat geladen und werde bald berichten. Also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr heute. Wir werden ja erst recht spät Heim kommen. Und die Chancen stehen dafür gut, denn der kleine Mann hält nun schon von halb zwei bis jetzt seinen Mittagsschlaf. *g*

(Außerdem würde ich jetzt gern diesen Eintrag online setzen, aber unser Internet und Telefon ist gestört… *nerv*.)

[Geschrieben, gestern, 19.05. ca. 16.30h und wegen der Störung erst jetzt veröffentlicht.]

Ein Gedanke zu „Vom Wochenende

  1. Da bin ich wirklich gespannt darauf, wie die Party war. Die Location ist ja schon mal sehr lustig. Aber für einen zweijährigen!?! Was machen die denn, wenn die Kinder erst mal zehn werden!? Auf einer Luxus-Yacht im Mittelmeer feiern? Schwer zu toppen…

    Ansonsten habe ich versucht, eigentlich schon heute nachmittag eine Antwort hier zu hinterlassen. Aber es ging nicht, weil Punzelzart dermaßen oft die Fotos von dem Pferdekarussel und dem anderen Reitteil sehen wollte, dass er gewonnen hat und ich, wieder mal, aufgegeben habe, mich durchzusetzen 😉 Er fand es toll!

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